Kolumne: Die gläserne Decke der Inklusion

von Raul Krauthausen

Inklusion finden alle gut. Die Versprechen jedenfalls sind grenzenlos – bis sie an eine gläserne Decke stoßen: Wenn es nämlich konkret wird, wenn das Recht auf Teilhabe hier und dort Taten statt warmer Worte einfordert, dann geraten Menschen mit Behinderung an eine mit Tarnfarbe bestrichene Grenze.

Eine Bewerbung um einen Posten bei einer Zeitung? „Wir besprechen die technischen Möglichkeiten in der Redaktion.“ Ein angeblich barrierefreier Bahnhof ist es seit Wochen nicht mehr? „Vielen Dank für den Hinweis.“ Ein Videokanal von, mit und für behinderte Menschen wird abgesetzt? „Wir wollen in Zukunft mehr Menschen mit Behinderung in andere Formate integrieren.“

Den Antworten folgt dann – nichts. Wird die Umsetzung des Menschenrechts auf Inklusion handfest, wird dann plötzlich so getan, als wäre Behinderung ein neues Phänomen. Diese gläsernen Decken sind stete Wegmarken. Dann kommt man nicht weiter in der Karriere, bei Gesetzgebung, Teilhabe und Barrierefreiheit. Die Tatsache, dass wir uns heutzutage so viel über Inklusion unterhalten, liegt schlicht daran, dass sie immer noch kein Alltag, sondern nur ein “Danke für den Hinweis” ist.

Diese Grenzen kennen auch andere Bevölkerungsgruppen. Der Begriff der gläsernen Decken wird meist benutzt, um die berufliche Benachteiligung von Frauen zu beschreiben. Eine Studie von McKinsey hat herausgefunden, dass diese mitunter von vorherrschenden Erwartungen geprägt wird, die sich an dem Modell eines Mannes orientieren würden, dessen Frau die Verantwortung für Haushalt und Familie trage. Vorherrschende Erwartungen an behinderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind oft, dass man wenig erwartet. Und die Arbeitgeberinnen, die sich überlegen, welcher Arbeitsplatz für diesen oder jenen Menschen geeignet ist, sind in Deutschland mit der Lupe zu suchen; hierzulande ist noch immer die Norm, dass der Mensch zum Arbeitsplatz zu passen habe. McKinsey stellte ferner fest, dass es an weiblichen Rollenbildern fehle und einer Änderung der Kriterien für Beförderungen bedürfe. Kommt das bekannt vor?

Das System der gläsernen Decken setzt auf Beharrungskräfte. Was schon immer so gemacht wurde, erscheint richtig. Bei der Besetzung wichtiger Posten sucht man nach seinesgleichen – das beruhigt. Gegen diese Macht der Gewohnheit hat Inklusion einen schweren Stand. Sie zeigt sich nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern überall.

Dem müssen wir etwas entgegensetzen. Es nützt ja nichts, wer soll es sonst anstellen? Es braucht engagierte, inklusive Berichterstattung aus der Sicht der Betroffenen. Gläserne Decken sind farblos. Strahlen wie sie also an und leuchten sie aus.

Kommentare

Aileen

04. März 2022 um 00:02 Uhr

Hallo und Danke für den interessanter Artikel! Sehr schön Tipp. Here is my homepage; <a href="https://beatbrun.ch/" rel="nofollow ugc">Luis Zimmermann</a>

Veda

05. Juli 2021 um 23:13 Uhr

Vielen Dank für den informativen Artikel! Toller Tipp. Also visit my web blog <a href="https://www.italuxlampen.de/" rel="nofollow ugc">Alexander Schäfer</a>

Die gläserne Decke der Inklusion - Sinn und Gesellschaft

22. März 2021 um 13:51 Uhr

[…] Foto: © Anna Spindelndreier Fotografie / gesellschaftsbilder.deDer Original-Text ist im Magazin Rollstuhl-Kurier erschienen: www.rollstuhl-kurier.de/2020/03/13/kolumne-die-glaeserne-decke-der-inklusion […]

Gabriele Flüchter

26. Februar 2021 um 15:59 Uhr

Guten Tag Raul Krauthausen, da haben sie nun in Dahlem 16.000 menschliche Knochen gefunden, berichtet der Tagesspiegel, und jetzt weiß man nicht, wem sie gehörten, wie sie dahin kamen, welches Schicksal die Menschen ereilt hatte, zwischen Kolonialismus und Auschwitz tendieren die Vermutungen. Es sind so viele Menschen, Geschichten, liegen geblieben in all den Jahrzehnten. Stanislaw Lem schrieb in seinem Buch "Memoiren gefunden in der Badewanne" auf Seite 10 "Was vom ungeheuren Kulturgut der Neogen bis in unsere Tage überdauert hat, sind nur verstreute Überreste, bis zur Unverständlichkeit verstümmelte Tatsachenberichte, die durch vielfache Weitergabe in mündlicher Tradierung verunstaltet wurden. Eine derartige Geschichte mit einer bis heute auch für die wichtigsten Ereignisse unsicheren Chronologie, voll von Lücken und weißen Flecken auf den Erkenntniskristallen ist unser Erbe geworden. Wir sind wie die "Neogen", das Erbe muss angenommen werden und es braucht endlich ernst zu nehmende Mittel und Personal um Geschichte inklusiv zu dokumentieren, zu archivieren und - ganz wichtig - wieder hervorholen zu können, von jedem, der mag. Meinem Eindruck nach sind es sehr oft jüdische Geschichten, die besonders wenig Beachtung finden, jedenfalls in der Bundesrepublik Deutschland, z. B. bei Paul Kletzki (Klecki) und seiner Ehefrau Hildegard Woodtli fiel mir das wieder auf. Hätte ich nicht zum wiederholten Male in das Buch Steglitz-Zehlendorf im Dritten Reich nachgesehen, ich hätte ihn gar nicht gefunden. Ich bin bis heute dankbar, dass die freundliche Aufsicht in der Schwarz´schen Villa, sie las mit Hilfe einer Lupe, mich auf das Buch aufmerksam machte, als ich nach Literatur fragte. Ich erinnere eine Ausstellung dort mit Arbeiten von Ceja Stojka, die Auschwitz überlebte. Wie leicht kann sie helfen bei den Knochenfunden. Ich würde jedenfalls auch gerne helfen dabei, die Lebensläufe der Menschen wieder zu finden.

Gabriele Flüchter

23. Februar 2021 um 18:16 Uhr

Guten Abend Raul Krauthausen, doch noch eine gläserne Decke. Es geht um die Johann-August-Zeune Schule die den Zusatz Berufsfachschule Dr. Silex ja auch noch trägt. Dazu finde ich aber auf der Homepage nichts. Stattdessen finde ich eine Seite via Wordpress mit dem Titel "familysilexblog". Hier finde ich Betty Hirsch und ihrem pädagogischen Konzept zur Integration kriegsverletzter Seebehinderter in ihren alten Beruf, das finde ich ja persönlich eine schöne und viel bessere Idee als dieser "Erblehrequatsch" von Adolf Hitler , oder der Sache mit der "inneren Blindheit" des Johann August Zeune. Jetzt gab es von 2018-2022 sage und schreibe gute 9.000 Euro aus dem Investitionsprogramm für "Johann-August-Zeune Schule, Berufsfachschule Dr. Silex". Ja, wofür denn jetzt? Da muss ich mich mal beim Senat für Finanzen in Berlin erkundigen, ich gucke da nicht durch! Besten Dank wieder einmal und einen schönen Abend.

Gabriele Flüchter

22. Februar 2021 um 18:22 Uhr

Guten Abend Raul Krauthausen, Ordnung ist wichtig, und Unordnung kann eine gläserne Decke sein, auf meinem Twitterkonto herrschte Unordnung und herrscht auch noch ein bisschen, weil zu den Fotos die da aufgeführt sind, die Fotografen gar nicht dabei stehen. Da kann es dann passieren, dass gedacht wird, ich hätte Nikolai Nerling und Andreas Wild vor einer gläsernen Wand fotografiert, dabei war das nicht ich, ich weiß gar nicht wer das war, ich hatte das Foto mit einem Kommentar versehen verlinkt, gefunden hatte ich es bei Sacco "Schwarze Palmen" - nun ist Sacco nicht identifizierbar, also sollte ich ihn nach meinem eigenen schon erklärten Prinzip gar nicht beachten, ich bin ja gegen Trolle. Jetzt war das aber so, ich erinnerte ein Video, das nicht mehr zu finden war, das Foto gehört zu der Videosituation, es war das einzige, was ich noch als Beleg fand, deshalb war es mir dafür egal, ob es von einem Troll, also von einer anonymen Person ist, das Foto zeigt m. E. eine reale Situation, ist kein Fake. Deswegen entschied ich mich, es zu verlinken. Twitter machte daraus aber "mein Foto", und das stimmt ja nicht. Ich schrieb das alles zur Klärung via Twitter, erklärte, welche drei dort gezeigten Fotos von mir selbst gemacht wurden, das zwei von meiner Schwester Claudia Kreuziger sind und das das sechste Foto von "Schwarze Palmen" kam. Twitter reagierte unmittelbar und löschte das "Nerling/Wild" Foto vor der Glaswand, ich meine zu erinnern, Andreas Wild habe gesagt, sie ständen im Abgeordnetenhaus, er habe die Wand gebaut. Nun sind Video und Foto weg - und wer wird demnächst noch feststellen können, dass es das beides aber mal gab? Eine Regelungslücke - Regelungslücken können ganz böse gläserne Decken sein. Aber dank des inklusiven Platzes hier, dank Rollstuhl-Kurier, ist es ja schon mal aufgeschrieben. Bis morgen, ich freue mich sehr auf die Handgepflückten, schönen Montagabend.

Gabriele Flüchter

21. Februar 2021 um 17:39 Uhr

Guten Abend Raul Krauthausen, eine gläserne Decke habe ich noch, Ariane Bemmer vom Tagesspiegel brachte mich darauf mit ihrem Beitrag "Wie fühlen Sie sich?" Es ist ein Beitrag, zu dem ich denke: "Ich fühle mich richtig gut", die Corona-Pandemie versetzt mich gar nicht in ein schlechtes Gefühl, nur mit dem Wort "Mitgefühl" kann ich nicht viel anfangen, warum soll ich bloß immer "Mitfühlen", mir geht es viel mehr ums "Mitwissen" in Bezug auf Menschen. Ich denke auch heute oft darüber nach, ob ich in einer Therapie mehr gefunden hätte, als ich so gefunden habe in fünf Jahren, jetzt. Wahrscheinlich ja, denn auch in den kurzen Episoden mit drei verschiedenen Therapeuten fand ich immer irgendwas für mich. Von meiner Person abgesehen erinnerte mich aber der Beitrag von Ariane Bemmer daran, dass ich es sehr schwierig fand, eine längerfristige Psychoanalyse zu finden, und das ist generell schade, denn ich stimme zu in dem Punkt, dass manches in der Tiefe, in der Kindheit liegen kann, so war das bei mir. Ein "Trigger" war das "Türklappern" - als ich wusste, woher ich es aus meiner Kindheit kenne - Vater später abends durch die Tür in mein Zimmer - war es weg, seitdem macht es nichts mehr. Deswegen wäre es schon gut, sowas würde auch öfter mal angeboten, anstatt "Training", wie man sich "normal" benimmt. Persönlich hatte ich Glück, an einen guten Gutachter zu geraten im Zuge meiner Zurruhesetzung, Dirk Rehbein hat die Weichen stellen können, die ich brauchte und später irgendwie durch zu kommen, ich las das Gutachten wieder und wieder, ich gab es meiner Mutter, ich legte es Therapeuten vor, die teilweise irritiert reagierten. Von dem Tag an, als ich dort hin musste - war ein großer Druck schon mal raus, es war freundlich, es war nicht so stressig, wie sonst, obwohl Herr Rehbein gar nichts sagte, was mir besonders gefiel oder bequem erschien. Ich meine aber, er kannte sich mit jemand wie mir aus, nahm mich Ernst, auch wenn er manchmal Späße machte, z. B. bei der Übung: Gerade auf einer Linie gehen. Das ist immer eine große Erleichterung, wenn Menschen Druck rausnehmen können, und es gibt nicht viele, die das können, sich mit mir auskennen, leider, ich wäre gerne pflegeleichter, manchmal. Aber ich stehe auch zu dem , wie ich bin - es ist ok. Und am glücklichsten bin ich alleine, so wie ich heute lebe, ist es schön. Bevor ich anfange mich zu wiederholen, die meisten gläsernen Decken sind, zumindest die die ich kenne, drin. Herzlichen Dank noch einmal für den vielen Platz und überhaupt, ich finde, mit Ihnen klappt Inklusion ganz wunderbar - jetzt müsste das bloß noch mit allen klappen. Einen schönen Abend. Be

Gabriele Flüchter

20. Februar 2021 um 08:29 Uhr

Good Morning Raul, is this the final barrier to inclusion? I don´t know, maybe I will find some more. I write in English because I like to write about difficulties in placing literature, texts, books. Unless you know some English, it is getting difficult. You need translaters, I already wrote about translating. What, if you like to do research in Social and Economic History? It will get very hard to find a publisher, especially when writing about long-term developments, instituional history, which is like offering a mirror for seeing one´s own history, not always altogether loveley. I remember the Institute of Social and Economic History of WWU Münster, and, maybe this one is just an example for other institutes. It was closed in the late 90s, although it was the only one around, there was no second Institute of Social and Economic History. The professor, Prof. Tilly is an American from Chicago, his ancestors went there, and he once told us, that his father was not willing to speak German any more. Prof. Tilly builded brigdges of science, he spoke German again and taught me about the importance to look at long-term history. It was this institute, that made me aware of Banking History as well as of Nobel Prize Winner Douglas North. The way I work today is highly inspired by what I learned there, the library was inclusive as well, you could find anything from Albert Speer to Robert Kuczynski. I remember a day I saw Prof. Tilly in the city of Münster, a man I did not know, passed by, he greeted awkwardly, bowing in an unfriendly manner. Then, I was surprised, today I fear the end of that institute may have had an antisemitic motivation as well. Thank you Raul - there are so many "barriers", clear as glass - but it is a matter of personal will to get over them. I hope the people having a will to inclusion, will survive. Have a good weekend.

Gabriele Flüchter

18. Februar 2021 um 16:50 Uhr

Guten Tag Raul Krauthausen, Warten auf eine Antwort der Gesundheitssenatorin, Warten auf Archivunterlagen, um Fragen zur Geschichte klären zu können, damit die Welt für die Toten und ihre Nachfahren fairer wird und sich die alten Fehler, die "Beharrungskräfte", wie Sie schreiben, nicht hinter vordergründig schönen Bildern und Texten verstecken können. Seit etwa 5 Jahren warte ich auf etwas relativ einfaches, einen Lebenslauf zu einem Berliner Rechtsanwalt, Werner Pünder heißt er. Ich warte auf eine Antwort der Goethe-Uni Frankfurt, jetzt auch auf eine Antwort der Rechtsanwaltssozietät Clifford Chance, auf eine Antwort der Konrad-Adenauer Stiftung, und neuerdings auch auf eine Antwort des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf. Die Zeit läuft ab, Opfer sterben, schon die Hinterbliebenen sterben auch wieder, Warterei, bis sich die Probleme von alleine lösen? Das darf nicht sein, das Problem des systemischen Antisemitismus löst sich nicht von alleine, ganz im Gegenteil, es nährt sich aus sich selbst, wenn es durch Schweigen weiter gefüttert wird, bis es groß und stark ist.

Gabriele Flüchter

17. Februar 2021 um 18:29 Uhr

Guten Abend Raul Krauthausen, schon wieder eine gläserne Decke, mindestens eine. Geschichte wird oftmals nach Belieben zu Erzählen angefangen, weil man bestimmte Akteure hervorheben möchte, oder andere verschweigen, bei Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, die früher "Irre" und auch "Idioten" genannt wurden, wird oft die zugehörige Wirtschaftsgeschichte nicht erzählt und auch nicht, wer eigentlich verantwortlich war, nämlich die "Stadt Berlin" z. B. schon vor der Jahrhundertwende. Es wird zwar, das ist absolut notwendig und richtig, die Euthanasie im Dritten Reich erörtert, aber das Wirtschaftsinteresse, welches schon davor und wohl auch danach treibende Kraft für die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen war/ist, ungeachtet der Tatsache, dass die Nationalsozialisten die schlimmsten Verbrechen an ihnen verübten, bleibt eher im Dunkeln, es stecken sogar manchmal Enteignungsgeschichten dahinter, wo der Staat Land haben wollte, welches Juden gehörte. Geschichtsliteratur ist manchmal schwer zu lesen, auch in altdeutscher Schrift geschrieben und nicht einfacher und in größeren Buchstaben, oder als Hörtext abrufbar. Ganz böse gläserne Decke! Und dazu fällt mir noch eine Sache ein, ich suchte mal etwas zu einem Bankier am Teltowkanal, Erhard Schmidt, da gibt es auch was in Aktenform in Frankfurt/Main und auch im Bundesarchiv Finckensteinallee, bei mir um die Ecke. Aber: Die haben das nur auf Microfichen - ich bin eine Frau von 55 Jahren, in der Sparkassenausbildung quälte ich mich durch das Lesen von Microfichen - ich möchte mir das heute nicht mehr antun und bitte doch alle Archivare, es für jeden gut lesbar zu machen. Da will ich mal hin twittern. Besten Dank Raul, klasse, dass ich hier sammeln darf. Einen schönen Abend.

Gabriele Flüchter

16. Februar 2021 um 16:50 Uhr

Guten Tag Raul Krauthausen - Social Media, ist es "gläserne Decke" wenn sie eingeschaltet sind und auch fiese Sachen schreiben, oder ist es "gläserne Decke", wenn sie ausgeschaltet sind und die fiesen Sachen statt finden, ohne das es aufgeschrieben wird? Die Antwort ist klar: Zensur macht die Arbeit den Rechtsextremen nur leichter, nicht schwerer. Und dann noch eine Sache, Armut ist ja kein Schimpfwort und wer keine Chance hat, der ist meistens nicht reich. Der Staat ist aber für alle gleichermaßen verantwortlich. Wenn ich auf meinen Kiez gucke, die Reamur-Straße, die Neu-Lichterfelde vom Thermometerviertel trennt, dann befürchte ich Abhängung des Thermometerviertels, denn ich sehe nicht, dass diese beiden Wohnviertel zusammengedacht werden, inklusiv gedacht werden. Davon profitiert der Personalvermittler Andreas Wild, Demokraten müssen den Menschen überzeugendere Angebote machen. Ich denke jeden Tag, jetzt habe ich alles: Dann kommt immer noch was dazu. Besten Dank Raul.

Gabriele Flüchter

15. Februar 2021 um 16:34 Uhr

Und noch eine gläserne Decke - es geht ums Essen und Trinken. Wer sucht sich noch richtig frei aus, was er/sie gerne essen und trinken möchte? Meine Mutter möchte noch kein "Essen auf Rädern", weil sie es noch so kann, und auch, weil sie ihr selbst Gekochtes leckerer findet. Warum darf man sich in Einrichtungen nicht kochen lassen, was man essen möchte? In Schulen ist es oftmals nicht so lecker wie Zuhause. Wer mehr Geld hat, kann seine Essens- und Trinkwünsche realisieren, wer wenig Geld hat nicht und wer wenig Geld hat, stirbt statistisch gesehen früher. Wäre es da nicht sinnvoll, alle dürften für ein längeres Leben essen und trinken? Besten Dank noch einmal Raul Krauthausen, ich freue mich auf morgige "Handgepflückte" Einen schönen Montagabend.

Gabriele Flüchter

15. Februar 2021 um 15:58 Uhr

Guten Tag Raul Krauthausen, schon wieder eine gläserne Decke mehr, es geht ums Zugfahren und umsteigen, manche Haltestellen sind nicht barrierefrei, z. B. ist der Bahnhof Freiberg/Sachsen, wo ich von 1996-1998 wohnte, noch immer nicht mit Lift versehen, da könnten wir zusammen gar nicht aus- und einsteigen. Das ist schade und diskriminierend, weil einfach Rollstuhlfahrer/-innen Freiberg erst gar nicht mit der Bahn besuchen können. Bei Facebook habe ich gelesen, dass die Stadt Freiberg zuerst Aufzüge zu teuer fand, dann einen Plattformlift hatte, der durch "Vandalismus" beschädigt worden sei, jetzt mit der Deutschen Bahn über Kostenbeteiligung verhandele. Dann werden aber auch Städte durch die Fahrpläne benachteiligt, z. B. führen wir von Freiberg, surreal, klar, wir können ja nicht, nach Berlin, über Chemnitz und Leipzig, könnten wir den Umstieg in Chemnitz fast nicht schaffen, es sind nur 5 Minuten, in Leipzig hätten wir 46 Minuten, und könnten aber auch nur Shoppen im Bahnhof, bis in die City wäre die Zeit auch nicht lang genug. D.h. es wird mit der Fahrplangestaltung der eine Ort begünstigt, oftmals sind das Einkaufsorte, die direkt am Bahnhof liegen, der andere benachteiligt. Diskriminierungen über infrastrukturelle Entscheidungen. Freiberg, Chemnitz, Leipzig - sind noch gut dran, zu manchen Orten findet die Bahn niemals - Halsbrücke, Berlin-Mitte, Osterwick, da fährt viel "Ringbahn" drum herum und nichts hin, seit Jahrhunderten jetzt schon, ein Fall von Antisemitismus? Das wäre zu erforschen. Will ich nach Polen z. B. wird es auch noch wegen der Fahrkarte schwierig, da muss ich erst Fahrkarten lösen, um zum Bahnhof zu fahren, um Fahrkarten zu lösen. Auch keine Lösung! Besten Dank und einen guten Wochenstart. Besten Dank

Gabriele Flüchter

14. Februar 2021 um 18:01 Uhr

Und dann noch eine gläserne Decke, sie betrifft die physische und psychische Fitness, die angegriffen wird, aber da der eine länger durchhält als die andere, fällt das als gezielte Schwächung des Gegners nicht so auf. Sichtlich angefasst von dem das Parlament, die Arbeit der Regierung, die Presse verachtenden Andreas Wild, gab der Präsident des Abgeordnetenhauses zu, etwas matt zu sein, er hustete etwas und erntete hämisches Gelächter. Krieg - das geht nicht nur über Schießen, Krankheit nicht nur über ein Coronavirus. Permanente Demütigungen, Angriffe, Verneinungen der guten Arbeit, die geleistet wird, gezieltes Lancieren von unsinnigem Arbeitsaufwand und Fehlern, die die Institutionen lächerlich aussehen lassen sollen - das ist der Wettbewerb, den Antidemokraten pflegen - das Recht auf Unversehrtheit ist ihnen egal. Antidemokraten versuchen es immer so hin zu zwingen, dass die anderen für sie arbeiten müssen. Das vor und während des Nationalsozialismus so viel Juden gute Arbeit ablieferten, hing nicht nur damit zusammen, dass die das vielleicht eben so gerne machen, mit dem Aufwand und dem kleinen oder keinen Geld - sie wurden gezwungen, mit den Arbeitsergebnissen schmückten sich die bildungs- wie arbeitsfernen Nationalsozialisten seinerzeit - der eine dirigierte Spielzeugeisenbahnen, wenn er nicht gerade Kunst sammelte (Göring), Hitler ging mit Blondie raus etc. und Goebbels sah zu, die Nazis als die "Helden der Leinwand" zu inszenieren, wobei das Radio, der Volksempfänger auch ganz praktisch war, die Bilder hinter dem Text sah man ja nicht. Heute geht der Wettbewerb um Social Media als Gesamtausdruck für alle Kanäle. Besten Dank Raul Krauthausen, kommt einiges zusammen.

Gabriele Flüchter

14. Februar 2021 um 12:30 Uhr

Gerade war ich digital im Abgeordnetenhaus Berlin dabei, am Valentinstag, nach dem "Parlamentsbeteiligungsgesetz" saß man zusammen. Die Technik fiel prompt aus für die Untertitel zur Gebärdensprache. Es gab wohl eine Ersatzlösung, die aber in ihrer Fehlerhaftigkeit mir nicht nachvollziehbar ist, warum blendet man bei AfD "Volksheer" ein, es war, als Herr Patzderski als Redner angekündigt wurde im Untertitel. Egal, was man denkt über diesen, über die verhetzende Rede von Andreas Wild oder überhaupt über irgendeinen Abgeordneten oder seine Partei - das geht nicht, und das passiert auch nicht für die, die hören können, das passiert für die anderen. Fast alle Namen waren falsch eingeblendet, Herr Dregger hieß Träger, Frau Burkert-Eulitz "Eule" (das änderte sich später zum besseren), Herr Lederer "Leder" - die Namen könnte man sich sowieso vorher zurecht legen, es ist nicht akzeptabel, es so zu machen. Gläserne Decke hier: Technische Benachteiligung, wie oft wurde das auch schon moniert, sogar beim Bundespräsidenten waren Sie schon Raul Krauthausen. Demnächst, so erinnere ich es, dürfen sie am Schloss nach Barrieren suchen. Was passiert bei solchen Versäumnissen, sah ich heute gut, die Antidemokraten a la Andreas Wild, stehen nicht nur am Rednerpult, sondern auch am Mischpult der Technik. Das wird oft übersehen, es war eine Sternstunde der Demokratie heute insofern, als der traurige Umstand mehr als deutllich sichtbar wurde, jetzt muss bloß noch die Barriere weg, aber darüber wird nie gesprochen, das Parlamentsbeteiligungsgesetz bringt keine Verbesserungen mit sich, schade.

Gabriele Flüchter

13. Februar 2021 um 21:50 Uhr

Guten Abend, ich noch einmal, die gläsernen Decken schillern wie die Eiszapfen in der Wintersonne. Welche Rolle spielt Elon Musk im Hinblick auf Antisemitismus? Ich werde ihn morgen direkt fragen. Musk gilt selbst durchaus nicht als antisemitisch, aber es werden, wie immer, Leistungen, entscheidende Leistungen bestimmter Menschen verschwiegen, z. B. die des Physikers Richard Feynman, dem Apple viel zu verdanken haben soll. Nun kann man dieses Verschweigen sicher nicht einem Mann alleine anlasten, aber Fragen stellen, auch an Apple, kann ich schon. Mir begegnete Richard Feynman nicht im Bereich der Physik, da hätte ich ihn kaum getroffen, denn das Fach liegt mir nicht. Mir begegnete er im vorgenannten Werk, Josef Pieper, und hier in den Anmerkungen des Übersetzers. Lieber Raul Krauthausen, was für ein Beitrag von Ihnen, was für ein schönes Forum, ich bin sehr dankbar für Ihren Einsatz in Sachen Inklusion, denn darauf kommt es an, wenn Frieden werden soll Herzlichen Dank und eine gute Nacht!

Gabriele Flüchter

13. Februar 2021 um 18:40 Uhr

Guten Abend, besten Dank für Deinen Hinweis auf "leichte Sprache", die sicherlich einige Möglichkeiten eröffnet, sich die ein oder andere seitenlange Abhandlung auch sparen zu können, aber gespart wird am Personal, nicht am Produkt. Abschließend fällt mir noch eine Sache ein, auch irgendwie "leichte Sprache". Wenn Kunstwerke ohne Papiere gehandelt wurden, z. B. geklaute, dann hat man ja auch oft keinen Titel dabei und benennt es so, wie man es sieht. Hat man noch den Titel, benennt man ihn. Vor einigen Jahren suchte ich nach einem Gemälde, ich weiß nicht mehr von wem, es trug den Titel "Underwood" im Internet, ich wunderte mich, denn es waren hohe Bäume zu sehen, kein Unterholz. Ich fand das gesuchte Gemälde schließlich unter dem französischen Titel: "Sous les arbres" - Unter den Bäumen - und das passte auch. Irgendwie ganz leicht "Underwood" "Unter Holz" "Unter Bäumen" - und dann doch eher nicht so leicht. Am besten ist es, Menschen haben die Chance Sprachen gut und mit Freude zu lernen. Sprache ist Macht, eine bürgerliche Macht, eine, die mir gefällt. Wem aber die Bürger lästig fallen, der mag sie auch nicht ausstatten mit mehr Sprache als aus Anbietersicht benötigt. Einen schönen Abend.

Gabriele Flüchter

13. Februar 2021 um 14:35 Uhr

Es kommt eine dicke gläserne Decke nach der anderen, Reuters twitterten, dass ein paar Braunbären aus Privathaushalten "entnommen" wurden, im kurdischen Gebiet des Irak sollen sie ausgesetzt werden. Nicht nur, dass ich persönlich Mitleid mit den Tieren habe, die so missbraucht werden, die Tiere werden doch vollkommen nervös sein in dem neuen Gebiet, hungrig werden sie sein und dann leben dort Kurden, die vielleicht von ihnen angegriffen werden. Tiere als Waffe. Deshalb mag ich auch nicht so gerne, wenn Hunde frei laufen, nur wenn sie sehr gut erzogen sind und bei ihren Haltern bleiben, finde ich das vertretbar. Ich bin einmal ins rechte Knie gebissen worden von einem Stafforshire in einem Wohngebiet in meinem Kiez. So richtig traue ich mich da einfach nicht mehr durch, nur noch dran vorbei.

Gabriele Flüchter

13. Februar 2021 um 14:15 Uhr

Zum Thema "Übersetzen" zwischen Menschen, möglicherweise gleicher Sprache, also deutsch z. B. schrieb ich schon, eine dicke gläserne Decke findet sich, wenn es darum geht, in andere Sprachen zu übersetzen. Hier finde ich gleich mehrere Hinweise auf Benachteiligungen, die ich als antisemitisch konnotiert bezeichne. Beispiel 1: Das Buch "For the Love of Wisdom", Josef Pieper, Essays on the Nature of Philosophy, Ignatius Press, San Francisco 2006, hatte initiale Nachfrager, irgendwer muss es in englischer Sprache gewünscht haben wollen, sonst wäre es eventuell gar nicht verlegt worden im Jahr 2006, deutsche Fassungen gab es schon, unter dem Titel "Schriften zum Philosophiebegriff, Bd. 3, 2. Ausg", das Copyright lag 1995 und 2004 beim Felix Meiner Verlag Hamburg. Also, wer das Werk auf Deutsch lesen wollte, konnte das schon vor 2006 tun, der Übersetzer des englischsprachigen Werkes ist der amerikanische Philosoph Roger Wasserman, ein guter Freund von mir, der Mitte der 90er Jahre im selben Studentenwohnheim lebte und schon damals fleißig mit Übersetzen befasst war, immer sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag hangelnd. In dem Werk "Pieper" finde ich unter seinem Namen, er verfasste ein Vorwort des Übersetzers, das Metropolitan College of New York - er ist wohl zurück gegangen in die USA. Sicher wäre es hilfreich gewesen, seinen Namen vorne mit auf das Cover zu setzen. Die Übersetzer fehlen häufig, vor allem, wenn sie, wie Roger Wassermann jüdisch sind, ich schrieb bereits über Simon Boccanegra und die CD-Box, die Libretti wurden auch übersetzt, ins Englische 1977 von Lionel Salter, ins Deutsche von Hans Swarowsky - hier ist im "Impressum" nicht klar ersichtlich, wann das war, und bei der Übersetzung ins Französische steht, hier wieder eindeutig mit dem Jahr 1977: "Polydor International GmbH Hamburg", einen Menschen dazu finde ich nicht. So wie die brotlose Kunst des Philosophens brachte wohl auch die brotlose Kunst des Musikers, Lionel Salter und Hans Swarowsky zum Übersetzen, auch nicht hoch bezahlt, aber überhaupt bezahlt. Juden werden gerne für Kultur engagiert, aber man möchte sie nicht rum zeigen deswegen - und das ist Antisemitismus.

Gabriele Flüchter

13. Februar 2021 um 11:52 Uhr

Guten Morgen Raul Krauthausen, dank Tagesspiegel Checkpoint von Lorenz Maroldt fällt mir noch eine dicke gläserne Decke ein, d. h. für manche Menschen ist es vielleicht auch keine, sondern eher der ideale "kurze Weg", um sich abzustimmen. Ich telefoniere zwar auch, aber nur, wenn nichts Wichtiges "übersetzt" werden muss von Sender zu Empfänger und zurück, denn ich bin mir nach dem Telefonieren nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe, Mitschreiben kann ich auch nicht so schnell und ich bin mir eben nicht sicher. Bei wichtigen Sachen, wo es darum geht, etwas danach zu tun, oder wiederum eine Nachricht an jemand anderen zu "übersetzen", weiterzuleiten, habe ich es gerne schriftlich, dank Social Media ist das ja auch sehr gut möglich heutzutage, ich verstehe, dass sich das Telefon seit den 20er/30er Jahren nach vorne gebracht hat als schnellstes und unbürokratisches Mittel der Kommunikation. Wenn ich aber etwas sicher erfassen will, dokumentieren und auch später noch mal ansehen will, dann ist eben die Schriftform am besten finde ich. Nun kann man ja auch erst Telefonieren und dann schreiben, das geht auch, aber meistens wird ja gerade telefoniert, um sich das Schreiben zu ersparen, nicht, um dann zwei Mal kommunizieren zu müssen, oder noch öfter, weil man danach diskutieren muss, ob das Geschriebene auch dem entspricht, was gesagt wurde. "Protokoll" das ist es, was ich unverzichtbar finde für jede Kommunikation, die darauf gerichtet ist, dass etwas erarbeitet, übermittelt, vereinbart, beschlossen werden soll. Ein Verzicht darauf zieht gläserne Decken für all jene, die das nicht gut können, so am Telefon, eigentlich zieht es aber auch für alle gläserne Decken, weil keiner mehr so richtig weiß, was da eigentlich gelaufen ist, und am Ende ist es dann nur noch eine Machtfrage, was gelten soll und nicht mehr eine Frage der Geschichtsschreibung. Jeder der kommuniziert ist letztlich auch "Übersetzer", von seiner Sprache ausgehend, der Gegenüber "übersetzt" es in seine Sprache. "Das hatten wir aber doch besprochen!" - Hatten wir? Wenn man es schriftlich abgleicht, bis ein Konsens da ist, hat man es geschafft, finde ich: Kommunikation.

Gabriele Flüchter

12. Februar 2021 um 16:30 Uhr

Und schon kommt noch eine gläserne Decke dazu, es geht um das Auffinden von Gesetzen. Leider sind die Berliner Gesetze nicht auf einer amtlichen Seite, z. B. beim Senat für Justiz, da würden sie meiner Meinung nach hinpassen, eingestellt und ich suche mich regelmäßig fast um meinen Verstand. So ist das jetzt auch wieder mit dem "Gesetz über die Versammlungsfreiheit im Land Berlin", ich meine das geht doch nicht, dass das nicht leicht zu finden wäre. Auch wenn es jetzt verändert werden soll, gibt es doch keinen Grund, es nicht stehen zu lassen, in einem öffentlich zugänglichen Archiv, damit man später weiß, wonach man sich früher gerichtet hat. Ich glaube manchmal, dass alles so kompliziert ist, damit sich viele Menschen eine Assistenz kaufen müssen, die Sachen erledigt, die viele auch alleine erledigen könnten, wenn nicht alles so hürdenreich wäre.

Gabriele Flüchter

12. Februar 2021 um 16:02 Uhr

Guten Tag Raul Krauthausen, ich habe noch eine dicke gläserne Decke gefunden. Da ich schon älter bin, selbst keine Kinder habe, fiel mir das gar nicht mal so auf, wie dünn das digitale Angebot für Kinder ist, z. B. auch bereitgestellt von öffentlichen Institutionen. Ich hatte beim Kultursenator von Berlin nachgefragt, das Haus der Geschichte antwortete, man habe wegen der Coronakrise gar nichts anzubieten für Kinder, wolle sich aber danach dann melden. Das Bundesministerium für Kultur und Medien twittert heute, dass die Filmförderung trotz der Coronakrise gut habe arbeiten können, viele Filme und Serien seien fertig geworden. Das ist schön, aber es wäre auch gut, Museen, Humboldt-Forum, Technisches Museum, Musiktheater etc. hätten auch etwas für Kinder und Alle da, auch Mallernkurse oder Kurse, wie man radiert, ich war mal live im Kunsthaus Freyer, wo Michael Augustinski zeigte, wie Radieren geht. Man kann doch für kleine und große Kinder Lernfilme machen in diesen Zeiten, auch aus den Museen heraus, von den staatlichen Häusern bin ich enttäuscht, dass die das nicht machen und ich finde, es ist kein Argument zu sagen, wegen Corona geht das nicht. Die Häuser gehören allen Menschen der Stadt, die ganze Zeit, nicht nur, wenn kein Corona ist. Einen schönen Freitag.

Gabriele Flüchter

11. Februar 2021 um 15:49 Uhr

Um Barrierefreiheit mühen sich heute verbal alle im Abgeordnetenhaus Berlin, jedenfall dahingehend, dem politischen Gegner dieses Wort als Kampfbegriff entgegen zu halten. Eine Repräsentanz von Experten zum Thema konnte ich bisher nicht ausmachen, auch ist die Gebärdensprache schon aus der Zeit gefallen, weshalb sich auch da die immer gleiche Barriere auftut zu vorgerückter Stunde. Für wen dann die Gebäude sein sollen, das ist auch nicht klar, auch die Gebäude selbst dienen dem politischen Schlagabtausch, richtig wichtig, ob das für Bürger-/Bürgerinnen auch sinnvoll ist, ob sie haben wollen, was schlagwortartig eingebracht wird - den Bezug erkenne ich nicht. Wo ist da die Beteiligung der Menschen? Eine dicke gläserne Decke! Man könnte auch diskutieren, wie man die bestehenden zum Teil sehr schönen, sehr großen Neubauten - Humboldt Forum, Stabi etc. inklusiv gestalten kann als Mitmachorte.

Gabriele Flüchter

09. Februar 2021 um 18:06 Uhr

Ich suche nach dem Bühnenbildner zu Simon Boccanegra, aber keine Chance. Außer, dass mein Coverbild auch in dem Film der RAI auftaucht, habe ich weiter keine Spur bisher. Jetzt stellen sich Fragen. War das Bühnenbild mit den zwei Segelbooten Teil der Theaterkulisse selbst oder ein eigenständiges Werk eines Künstlers, welches nun einmal für diese Kulisse ausgeliehen worden ist? Die Frage stelle ich mir auch bei einem Foto, dass im Schloss Schönhausen in Berlin entstanden sei, so lese ich das im Katalog "Emil Nolde und der Nationalsozialismus". In einer Schwarz-Weiß Fotografie sehe ich zwei Männer, einer bei einem Plakat, das zu einem Krippenspiel lädt, einer hält ein eine Abbildung eines Werkes Emil Noldes, es zeigt eine am Kreuz hängende Jesusdarstellung. Das Thema ist komplex, es steckt so viel noch Ungeklärtes drin und taucht so viel auf. Ich denke aber inzwischen, es gehört zur gläsernen Decke dazu, ungenau zu arbeiten, Sachen wie beiläufig unerklärt zu lassen, Zitierregeln, Quellenangaben, nicht nur ab und zu, sondern durchgängig fehlerhaft aufzuführen, höchstens mal hier und da etwas richtig. Ich wollte eigentlich früher zu meinem "Simon Boccanegra" zurück kehren, aber ich stellte fest, dass ich das Berliner Neutralitätsgesetz auch gar nicht finden kann - und so frisst das Chaos Zeit, der Zeitfresser, der ist auch gläsern. Besten Dank Raul. Ich sammele gerne noch weiter, aber für heute ist es gut. Einen schönen Abend.

Gabriele Flüchter

09. Februar 2021 um 12:52 Uhr

Guten Tag, besten Dank Raul Krauthausen, für heutige handgepflückte Links, die mich noch einmal hierher bringen zu Deinen schönen Beitrag. Auch ein CD-Cover im Internet oder analog veröffentlicht kann Ausdruck einer "gläsernen Decke" sein und gleichzeitig demonstrieren, wie Juden "weg gelassen" werden. Wissen kann ich das aber nur, wenn ich die reale CD in Händen halte und die Heftchen mit den Libretti. Es geht um "Simon Boccanegra" von Guiseppe Verdi, ganz hinten im "Impressum" finde ich Ein Copyrightzeichen, das Jahr 1977 und dann die Namen Claudio Abbado/Harold Rosenthal, das Copyrightzeichen bezieht sich auf die "Synopsis", also auf den Inhalt der Oper , deren Zusammenfassung diese beiden geschrieben haben. Harold Rosenthal? Nie gehört. Warum fällt er aus der Erinnerung? Wenn ich nach ihm googele, finde ich jüdische Vorfahren, die aus Warschau kamen. Über Harold Rosenthal möchte ich mehr wissen, es ist ungerecht, ihn nicht zu erwähnen, der verfasste Inhalt der Geschichte des Simon Boccanegra, die dem Besucher der Oper eine Vorstellung davon gibt, worum es geht, wie der Ablauf ist, ist ja doch sehr wichtig, auch für Verfilmungen, die es ja gab. Namen wie Aktien, wer oft erwähnt wird, dessen "Wert" steigt, wer nicht erwähnt wird, den gibt es gar nicht erst. In der CD-Box und auf den CD´s steht "Deutsche Gramophon", erwähnt wurde Harold Rosenthal im "Impressum", das war 1997, seit dem ist er weg, der jüdische Kulturarbeiter Harold Rosenthal. Ein jüdischer Texter der verschwindet, für mich ist das Antisemitismus. Aber es verschwand noch einer, der Fotograf des Covers, Erio Picagliani - mit dem geht es zur Frage: Welche Aufführung war das genau im Jahr 1977? Meine Box ist von 1997, denn da sei die Oper von 1977 mit neuester Technik aus Hannover überarbeit worden, die Deutsche Grammophon Gesellschaft hatte die neue Mischtechnik, das digitale Verfahren "Original-Image-Bit-Processing" im "Recording Center Hannover" angewendet. Mit Hilfe der Technik kann man Aufführungen oder Einspielungen neu einspielen und akkustisch anpassen, so verstehe ich das. Wer hat die Technik erfunden? Ob das auch eine gläserne Decke ist, weiß ich aber noch nicht - dazu später gerne mehr. Mich irritiert im Moment, dass ich das Bild auf dem Cover - zwei Segelschiffe auf dem Wasser, eine Figur unten rechts in der Ecke - als Bühnenbild nur in einer Fernsehaufnahme des italienischen Senders RAI finde, allerdings aus dem Jahr 1978, und mit einigen anderen Künstlern. Dazu möchte ich gerne später noch einmal kommen, das ist ja ein hochaktuelles Thema, da ja sogar die Telekom Beethoven einspielen will, nur mit Technik - das hat deutliche Konsequenzen für die Kulturschaffenden, aber nicht für alle gleich wie gehabt? Ich kommentiere gerne später noch einmal, wenn ich welche finde.

Karen

02. Februar 2021 um 12:09 Uhr

Strahlen wir sie also an und leuchten sie aus. In diesem Satz habe ich wie durch wir ersetzt. So ist es doch gemeint? Und: wenn ich auf "Meinen Namen, E-Mail und Website in diesem Browser speichern, bis ich wieder kommentiere." klicke, komme ich an den Seitenanfang. Ich wollte NICHT, dass mein Name, E-Mail und Website in diesem Browser gespeichert wird..., bis ich wieder kommentiere. MfG

Michael

31. Januar 2021 um 18:54 Uhr

Hallo Raul, ich will dir nicht zu nahe treten, aber ein Artikel, der sich auf eine Quelle stützt, ist m.E. recht dünn belegt. Wenn die Quelle dann ausgerechnet McKinsey heißt, wird mir schon etwas schwindelig... Ja, ich glaube auch an die von dir beschriebene Decke, aber sie auf "Inklusion" runterzubrechen, heißt eben in die Falle der Inklusionsgläubigkeit zu laufen. Das "Danke für den Hinweis" ist auch nichts Neues unter der Sonne - früher war man da offener: "Shut up, be happy!". Wenn ich jetzt schreibe, dass du mehr differenzieren solltest, weiß ich, dass du davon Ausschlag bekommst. Was bleibt also? Hinsichtlich der heiligen Inklusion - das Gerede davon ist ja schon eher ein Krebsgeschwür als Religionsersatz - halte ich mich einfach mal an Gaucho Marx' Bonmot, dass er nie einem Club angehören wollte, welcher Mitglieder wie ihn aufnimmt... Doch was nehmen wir dann als Quelle berechtigter Kritik - also wenn McKinsey ausfällt, weil die Firma den beklagten Zustand selbst auf perverseste Art auf die Spitze treibt? Einen Ansatzpunkt sehe ich in einer soziologischen Analyse der Zustände: Welche Funktion hat denn die WfbM? Und warum schafft sie es nicht ihre "Leistungsträger" auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln? Die Antwort auf die Fragen zum Thema "Inklusion und Exklusion" findet du dort, wo der Begriff herkommt - du fragst ja auch keinen katholischen Priester etwas zu Thema "Sexualpraktiken"...warum hebst du dann in Richtung BWL oder einer streng BWL-gläubigen Politik ab? VG Michael

Christine Singh

30. Januar 2021 um 14:23 Uhr

Seit 20 Jahren versuche ich, für Menschen mit Behinderungen etwas zu erreichen und erlebe oft, dass sich genau diese Zielgruppe vehement gegen Veränderungen wehrt. Beispiel: Werkstatt-System. Als Mehrfachbehinderte wollte mich kein Arbeitgeber haben, also ging ich nach Großbritannien. Dort habe ich viele Jahre lang in normalen Firmen zu normalen Konditionen und Löhnen gearbeitet und beziehe jetzt vom britischen Staat eine Altersrente. Daraus folgt; es geht auch ohne Behindertenwerkstätten. Viele wollen diese Ausbeuter-Verhältnisse abgeschafft sehen. Ich auch, ABER ich habe oft genug erlebt, dass vehementer Protest von den Behinderten selbst kommt, die sich nicht vorstellen können, auf dem 1. Arbeitsmarkt zu arbeiten. Die zwar über den mickrigen Lohn jammern, aber trotzdem in der Werkstatt bleiben wollen; nach der Devise: "Wasch´ mich, aber mach´ mich nicht nass." Auf diese Art und Weise wird sich natürlich NIE etwas ändern.

Gabriele Flüchter

29. Januar 2021 um 20:24 Uhr

Guten Abend, besten Dank Raul Krauthausen, ich finde wichtig, dass auch die gläsernen Decken, die die Geschichtsschreibung, -dokumentation in sich birgt, angestrichen werden. Das habe ich heute wieder bemerkt und bemerke das fast jeden Tag. Ich fand einen Verleger aus Impflingen in Rheinland-Pfalz, er wanderte im 18. Jahrhundert nach Amerika aus, er gehörte wohl zu denen, die die Pressefreiheit und schließlich auch die Unabhängigkeit bis zur Unabhängigkeitserklärung befürworteten und unterstützten , Peter Zenger hieß er. In Impflingen finde ich dazu keine Spuren und in den USA behauptete der inzwischen Ex-Präsident, vor 1776 habe es gar kein "Amerika" gegeben. Es gab und gibt ein sehr ausgeprägtes Bedürfnis, Geschichtsschreibung durch geschickte Nichtschreibung zu manipulieren. Es ist deshalb wichtig, Inklusion nicht nur unter den Lebenden zu erreichen, sondern auch in der Geschichtserinnerung unter den Toten, und hier nicht immer vorab schon klären wollen, ob derjenige ein "guter Toter" oder ein "böser Toter" war, jeder Mensch braucht seinen Erinnerungsort.

Lucy

28. Januar 2021 um 23:00 Uhr

Danke für die wichtigen Worte und das stetige darauf-aufmerksam-machen. Danke für das Duchhaltevermögen. Und Danke für den Perspektivwechsel.

Ruth Margrit Bader

28. Januar 2021 um 19:33 Uhr

besser kann man das nicht formulieren: „.....wenn es nämlich konkret wird, wenn das Recht auf Teilhabe Taten statt warmer Worte einfordert, dann geraten Menschen mit Behinderung an eine mit Tarnfarbe besprichene Grenze. Manchmal hab ich den Eindruck, dass dieses Phänomen wieder stärker zum Vorschein kommt, so im Sinn von „einen Schritt vorwärts, zwei zurück“.

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