Chancen mehren: Neue Arbeitsplätze im Südwesten

von Gabriele Wittmann

Auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt will die Region Rheinland-Pfalz-Saarland mindestens 30 neue Ausbildungsplätze und 70 neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung schaffen.

Viele Behinderten-Organisationen und Vereine hatten sich für 2020 vorgenommen, das Thema »allgemeiner Arbeitsmarkt« stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. In der Region Rheinland-Pfalz-Saarland gibt es jetzt erste Erfolge: »Unser Ziel muss es sein, möglichst vielen Menschen mit Behinderungen eine Chance auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu geben«, erklärte die saarländische Sozialministerin Monika Bachmann. Anfang März unterzeichneten mehrere Träger gemeinsam ein neues Förderprogramm für die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen.

Beteiligt sind neben dem saarländischen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie auch die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit und der Landkreistag. In gemeinsamer Verantwortung für die inklusive gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen wollen sie mit dem Programm die Voraussetzungen für die nachhaltige Verbesserung der Beschäftigungssituation schwerbehinderter Menschen im Saarland schaffen.

»In den letzten Jahren ist die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen gestiegen«, sagte Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion. »Dennoch ist es für diesen Personenkreis unverändert schwieriger, eine Arbeitsstelle zu finden. «Die Zahlen geben ihr Recht: Menschen mit einer Schwerbehinderung sind erkennbar länger ohne Beschäftigung als Arbeitslose ohne Schwerbehinderung. Im Jahr 2019 waren schwerbehinderte Arbeitslose durchschnittlich 350 Tage arbeitslos, nicht schwerbehinderte Arbeitslose dagegen nur 240 Tage. »Dies ist für uns Anlass, weiterhin an dieser Situation gemeinsam zu arbeiten«, so Heidrun Schulz. »Menschen mit Behinderungen sind oft sehr gut qualifiziert und leistungsstark. Sie sind für Unternehmen wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.«

Auch für den Vorsitzenden des saarländischen Landkreistages Patrick Lauer verspricht die Vereinbarung neue Chancen für Menschen mit Behinderung: »Wir sehen in den Instrumenten der Kooperationsvereinbarung eine sehr sinnvolle Möglichkeit, Menschen mit gesundheitlichen Handicaps eine berufliche Perspektive zu eröffnen und unterstützen daher die Umsetzung nachhaltig.«

Für die Umsetzung des Programms stellt das Inklusionsamt beim Landesamt für Soziales Mittel aus dem Sondervermögen Ausgleichsabgabe in Höhe von einer Million Euro zur Verfügung. Diese Mittel stehen zusätzlich zum bestehenden Förderinstrumentarium der Arbeitsverwaltung für die Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben bereit.

Mit dem Programm, das bis Ende des Jahres 2022 laufen wird, wollen die Beteiligten einen Beitrag leisten, um die Forderung beruflicher und gesellschaftlicher Inklusion der UN-Behin- dertenrechtskonvention im Saarland zu erfüllen.

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